HR-Bilanzen: Veröffentlichungspflicht

Technische Fragen rund um das Progamm.
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conradmueller
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HR-Bilanzen: Veröffentlichungspflicht

Beitrag von conradmueller »

Im Zuge der Veröffentlichungspflichten ab 2007 werden wohl die meisten Kapitalgesellschaften Ihren Abschluss wohl oder übel veröffentlichen.
Wie muss man bei MMS die Bilanz einstellen, damit nur die Bilanz mit den Mindestangaben so erscheint, wie sie veröffentlicht werden muss?
M. a. W. : wie bekommt man die komprimierte Bilanz, d.h. ohne Ausweis Jahresgewinn etc.?

Uwe Schellscheidt
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Beitrag von Uwe Schellscheidt »

Hallo,

ich ergänze die Fragestellung noch etwas:

Wird es bei MMS ein Tool geben, um die von meinem Vorredner angesprochene und um einen Anhang ergänzte Bilanz im XML-Format zu erstellen.

Die Übertragung in diesem Format ist schließlich die preiswerteste.
Gruß
Uwe Schellscheidt
Mit freundlichen Grüßen vom Niederrhein
Uwe Schellscheidt

conradmueller
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Beitrag von conradmueller »

und um einen Anhang ergänzte Bilanz im XML-Format zu erstellen
Star Office/Open Office kann das Dokument im XML-Format abspeichern.

Uwe Schellscheidt
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Beitrag von Uwe Schellscheidt »

Das kannWord auch, aber ist das auch das richtige Format (Aufbau) für den eBundesanzeiger?

Hier wäre vielleicht mal ein Kommentar eines EDV-Spezis vonnöten.

Mfg
Uwe Schellscheidt
Mit freundlichen Grüßen vom Niederrhein
Uwe Schellscheidt

conradmueller
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Beitrag von conradmueller »

Gibt es dazu keine Stellungsnahme der Firma MMS dazu?????

Markfort
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Beitrag von Markfort »

Was soll ich sagen,

Jahresabschlüsse ab 2006 für Kapitalgesellschaften (GmbH, Ltd, u.a) sind bis zum 31.12.2007 beim elektronischen Handelsregister einzureichen (EHUG). Von den etwa 1 Millionen kleinen Kapitalgesellschaften hat nur eine verschwindend kleine Anzahl (ca 30.000) bis heute den Jahresabschluss veröffentlicht.

Das bisherige nichtsnutzige Treiben vereinzelter Abmahner, Veröffentlichungen zu erzwingen, wurde dem neu geschaffenen „Bundesamt für Justiz“ übertragen. Dorthin versetzte Beamte warten darauf, ab dem 1. Januar ihre EDV in Gang zu setzen und kostenneutral ihr Dasein zu rechtfertigen. Für ihr erstes Schreiben stellen sie 50 EUR in Rechnung. Zwei Monate danach verlangen sie 2.500 EUR, es sei denn, ein Jahresabschluss wurde zur Veröffentlichung eingereicht. „Elektronic Government“ nennen sie das.

Wer in den ersten Zeithorizont der Suchmaschine der Betreiber fällt, erhält Anfang Januar also eine Kostennote über 50 EUR und vor niemanden kann er Klage erheben.

Er kann sich beim „unternehmesregister.de“ anmelden, einige Stunden aufbringen, um das Wirrwarr der Webseite zu enträtseln, Kunden- und Bankdaten eintragen, den Jahresabschluss nehmen, durch einen „PDF-Creater“ schicken oder die angekündigten XML-Seiten ausfüllen und das Ergebnis hochladen.

Im Regelfall wird ein Dienstleister benötigt, der das Beschriebene nach meiner Einschätzung für 100 EUR nicht erledigen kann. Auch an uns kann man sich wenden. Das Komprimieren der arabischen Ziffern zu römischen ist manuell zu einfach, als das es sich lohnte, komplexe und fehleranfällige Programmierarbeit zu leisten. Der Weg "Textverarbeitung zu XML" scheint mir zu kompliziert: Texte bestehen aus frei kombinierbaren Zeichen, XML beschreibt exakt strukturierte Tabellen.

Eine praktische Einschätzung: Das simple Suchwerkzeug der Nichtsnutzigen wird die Qualität der Unterlagen nicht prüfen können. Mit einer hochgeladenen Datei, die die Zahlen zu Großbuchstaben und römischen Ziffern enthält (§ 266 Abs 1 HGB), hat man möglicherweise in den nächsten zwei Jahren Ruhe. Zur Vollständigkeit gehören bei kleinen Kapitalgesellschaften (§ 326 HGB) 1. die Bilanz (keine GuV), und 2. der Anhang (mindestens ein Satz zur Bewertung nach § 284 Abs. 2 Satz 1). Ein Anlagegitter müssen kleine Kapitalgesellschaften nicht erstellen (§ 274a HGB).

Enden will ich nicht ohne einen nichtsnutzigen Vorschlag von Bonn nach Berlin. Der "Lagebericht" wird schon seit 1986 gesetzlich auch von der winzigsten Kapitalgesellschaft gefordert. Damit Kleinbetriebler solche Vorschriften - wie in der Vergangenheit geschehen - nicht auch in Zukunft ignorieren, bedarf es dringend eines "Bundesamtes für Lageberichte".

H. Markfort

conradmueller
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Beitrag von conradmueller »

Das beantwortet aber noch nicht die Frage, wie wir aus MMS eine Bilanz herausbekommen, die nur den Minimalvorschriften zur Veröffentlichungen genügt.
Übrigens die Pflichten kommen von der EU nicht aus Deutschland.

Uwe Schellscheidt
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Beitrag von Uwe Schellscheidt »

Sehr geehrter Herr Markfort,

klagen, jammern und schimpfen hilft hier wenig.

Fakt ist eine verschärfte Veröffentlichungspflicht, die mit drastischen Bußen verknüpft ist. Fakt ist, dass es jetzt einen behördlichen Verfolgungszwang gibt und sich eine schöne Geldquelle auftut.

Tatsächlich haben bisher erst wenige veröffentlicht. Dies hat m. E. verschiedene Gründe: 1. Die Unternehmen selbst ignorieren die Pflicht oder wissen meist gar nichts davon. 2. Die Berater haben bisher wenig Aufklärungsarbeit geleistet. 3. Die DATEV hat bisher geschlafen und erst seit wenigen Tagen ein Tool freigegeben, welches die Veröffentlichung zu einem einfachen und "preiswerten" Unterfangen macht.

Ich gehe davon aus, dass im Laufe des Dezember eine Unmenge an Bilanzen via DATEV veröffentlicht werden. Als Berater muss man natürlich auch sehen, dass man seinen Einsatz in dieser Angelegenheit vergütet bekommt. Sträuben hilft den Mandanten wenig.

Dieser Thread sollte eigentlich Klarheit bringen, welche Unterstützung wir hier von MMS zu erwarten haben. Ich versuche hier noch einmal die Fragen auf den Punkt zu bringen:

- Wie bekommen wir die auf das Mindestmaß komprimierte Bilanz, automatisch oder manuell?
- Bleibt es beim rtf-Format oder bekommen wir andere Formate, die die Kosten beim Bundesanzeiger minimieren.

In vielen Bereichen haben wir in den letzten Jahren Datenübertragungs- statt Papierübersendungspflichten bekommen (USt/LSt/SozVers). Darauf hat MMS immer mit blendend funktionierenden Verfahren reagiert.

Inzwischen gibt es auch für die Zusammenfassende Meldung eine Übertragungspflicht. Hier vermisse ich noch die technische Möglichkeit im Programm (siehe anderer Thread). Jetzt kommt die Veröffentlichung im E-Bundesanzeiger. Hier sei die Anwenderfrage nach den technischen Möglichkeiten, die uns das Programm dazu bieten wird, legitim.

Wenn Sie keine Möglichkeiten in das Programm einbauen wollen, dann ist das auch eine, wenn auch nicht zufriedenstellende, Antwort. Dann müssen wir eben andere technische Wege gehen. Darauf will ich aber vorbereitet sein. Schließlich geht es um die Kosten die dem Mandanten beim Register und bei mir entstehen.

MfG
Uwe Schellscheidt
Mit freundlichen Grüßen vom Niederrhein
Uwe Schellscheidt

conradmueller
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Beitrag von conradmueller »

Mir geht es ähnlich.
Ich war als Steuerberater bisher immer sehr zufrieden mit dem Produkt von MMS.
Ich benötige jedoch auch für meine Mandaten eine Möglichkeit diese HR-Bilanz ohne DATEV (dort geht es über eine schlichte Änderung der Zuordnungstabelle) zu erstellen.

Souza
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Beitrag von Souza »

Hallo,

über die 50 Millionen, die der Bundesanzeiger vom Bund zugeschoben bekommt. wird er sich freuen. In den AGB's dort lese ich: Pauschalpreis Jahresabschlüsse kleiner Gesellschaften bei Anlieferung im „XML-Format“ 50 EUR (50 * eine Millionen = 50 Millionen). Das "Schlafen der DATEV" und anderer hat also bisher eine Menge Kosten gespart. Insofern nehme ich die Satire vom Herrn Markfort auf, ohne fatalistisch auf "EU" oder dergleichen zu verweisen.

Im XML-Formular des Bundesanzeigers (www.unternehmesregister.de) sind die Eingabepflichtfelder exakt mit Großbuchstaben und römischen Ziffern angegeben. Wenn man sich zu dieser Stelle vorgearbeitet hat, sehe ich genauso wie Herr Markfort von der MMS keine großen Probleme, die Bilanz mit summierten arabischen Ziffern einzugeben. Die Arbeit steckt im Verwaltungsaufwand (Anmelden, Webseite verstehen, Kundendaten erfassen, Abrechnen, etc.).

Leider fehlt eine Schaltfläche im XML-Format des Bundesanzeigers, um eine XML-Datei hochzuladen (eine von der Finanzverwaltung geradezu ideal vorgegebene Schnittstellenlösung bei der zusammenfassenden Meldung). Es ist zu wünschen, dass die kommt, denn dann können Buchhaltungsprogramme einfach die Bilanz im XML-Format erstellen und hochladen.

Grüße aus Rheinland Pfalz
Souza

conradmueller
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Beitrag von conradmueller »

Das entscheidende Problem ist:
Die Bilanz die, vor allen Dingen bei kleinen Unternehmen, soll ja in komprimierter Form hochgeladen werden, also keine Bilanz, so wie man sie bei MMS bisher drucken kann, u. a. keinen Ausweis des Jahresüberschusses.
Der Tenor der Diskussion ist vielmehr: Wie gibt der Untenehmer wenig von sich bekannt und erfüllt die gesetzlichen Vorschriften.
Dazu bedarf es einer anderen Zuordnungstabelle oder weniger tiefgreifender Gliederung.

WENN
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Beitrag von WENN »

Um die Veröffentlichung im Bundesanzeiger am einfachsten - zumindest für kleine Kapitalgesellschften - durchzuführen, ist zurzeit die Eingabe in das vorgegebene xml-Formular am sinnvollsten. Hierzu bedarf es keiner größeren Rechenkunst, um aus der MMS-Bilanz die zusammengefassten Bilanzpositionen einzugeben. Auch dürfte die Addition des Jahresüberschusses und des Gewinnvortrages keine mathematische Schwierigkeit auslösen. Der Anhang kann sowieso aus Word oder mms heraus hineinkopiert werden. Eine GuV braucht nicht eingegeben zu werden.
Die Eingabe der verkürzten Bilanz einschließlich Anhang dauert m.E. maximal 10-15 Minuten.

Als Alternative kann mann natürlich auch exel/Word/pdf-Formate auf der Seite des Bundesanzeigers hochladen. Eine Word-Datei, die man aus MMS direkt generieren kann, um sie dann hochzuladen, ist im Augenblick nicht möglich. Hierzu könnte man zukünftig ein Auswertungstool entwickeln (mit eigener Zuordnungstabelle), welches separat abgespeichert werden kann. Ob dies aber wirklich den erhofften Zeitvorsprung erzielt, halte ich für fraglich. Die Zeit, das hochzuladen, dauert. Auch die Veröffentlichung verzögert sich hierdurch. Ebenso wird die Veröffentlichung i.d.R. teurer (höherer Zeichenpreis).

Um Word-Formate in das vom Bundesanzeiger gewünschte xml-Format zu generieren, muss man beim Bundesanzeiger für jede Firma ein spezielles add-in kostenpflichtig erwerben. Das normale xml-Format von Word ist leider nicht ausreichend. Diese Möglichkeit scheidet daher für die meisten inkl. MMS aus. Macht nur bei größeren Gesellschaften Sinn.

Es liegt nun bei MMS, sich darüber zu outen, ob zukünftig ein Auswertungstool in MMS entwickelt wird, um eine verkürzte Bilanz mit Anhang (z.B. im Word/rtf-Format) zu generieren. Dies muss ja m.E. nicht sofort (d.h. bereits für JA 2006) der Fall sein. Das geforderte xml-Format kann MMS m.E. sowieso nicht generieren. Die Entscheidung hierüber liegt bei MMS. Ich persönlich kann gut ohne ein entsprechendes Tool leben.

Vielleicht sollten Sie sich, Herr Markfort, mal ganz kurz hierzu äußern.

Viele Grüße

U.Wenn

Stahl
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Registriert: 11.06.04, 21:10

Beitrag von Stahl »

Hallo,

aufgenommen haben wir eine "HR-Bilanz" - keine Postengliederung mit arabischen Ziffern - unter (<Abschluss> <Jahresabschluß> <HR-Bilanz>). Der Jahresüberschuß - Herr Müller - ist römischer Posten V unter Passiva A und muß meines Wissens nach ausgewiesen werden.

Die Vorlage "HR-Bilanz" ist vorläufig. Im Wirrwarr der Webseite https://publikations-serviceplattform.de/sp/wexsservlet wird - Souza: Es ist da, aber nicht direkt zu finden - neben dem Eintippen auch das Hochladen einer Datei im XML-Format angeboten. Ärgerlich ist, dass man als Dienstleister vorher einen Kunden anlegen muß. Bei einer Vereinfachung wird das für den Standardfall die geeignete Lösung sein (ähnlich Zusammenfassende Meldung).

Die Umwandlung von Wordformaten zu PDF oder XML halte ich für unzweckmäßig. Beides ist eher geeignet für Fachleute im EDV- als im Rechnungswesenbereich.

Wenn es eilig ist: Wir wollen nicht mit Dienstleistungen konkurrieren, können aber die Veröffentlichung übernehmen (Kundendaten angeben, Anhang in die Vorlage der HR-Bilanz eintippen und Sicherungsdatei per EMail zuschicken, Kosten etwa: 50 EUR Bundesanzeiger + 1-2 Stunden).

Freundliche Grüße
H.Stahl

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